Göksu Kunak
Geçmiş Masumiyet / Bygone InnocenceABOUT
Angedeutete Schüsse und ein Autowrack als filmische Symbole der Entfremdung: In Erinnerung an David Cronenbergs verfilmten J.G. Ballard-Klassiker Crash dreht sich die Eröffnungsperformance zum Werkkomplex Geçmiş Masumiyet/Bygone Innocence von Göksu Kunak um einen berühmten Skandal, einen Autounfall in der türkischen Stadt Susurluk im Jahr 1996. Unter den Opfern befanden sich der ehemalige Polizeipräsident von Istanbul sowie ein von Interpol gesuchtes Mitglied der Organisation Graue Wölfe. Diese Konstellation offenbarte die Existenz eines vieldiskutierten kriminellen Netzwerks.
Das multimediale Werk Geçmiş Masumiyet/Bygone Innocence bezieht sich auf die Politik der Vertuschung und setzt sich mit dem Begriff der Simulakra auseinander, welche durch übertrainierte, beinahe hyperrealistisch erscheinende Muskeln und als Fetischobjekte verstandene Maschinen erzeugt werden. Die begleitende Performance rückt den Fokus auf die Gesellschaft des Spektakels und auf Gesten, die Momente der Besorgnis hervorrufen.
Programmtext
Mit Bygone Innocence präsentiert Göksu Kunak einen multimedialen Werkkomplex, der sich mit dem Autounfall von Susurluk im Jahr 1996 auseinandersetzt. Im Wrack wurden Waffen gefunden. Unter den Opfern befanden sich der ehemalige Polizeipräsident von Istanbul sowie ein von Interpol gesuchtes Mitglied der Organisation Graue Wölfe. Diese Konstellation offenbarte die Existenz eines vieldiskutierten kriminellen Netzwerks in der Türkei. Kunaks Arbeit bezieht sich auf die Politik der Vertuschung und deutet den Crash als Absturz – zwischen Drama und Seifenoper.
Bygone Innocence wurde für PILEVNELI, Istanbul konzipiert.
In Kooperation mit Kunsthalle Krems.